Magazin / 22. September 2023

Apokalyptisch, edgy und bittersweet – FLOSS im Interview

Sind Sie Fan der Netflix-Reihe „Black Mirror“? Dann dürfte Sie die dritte EP der Künstlerin FLOSS – „Replica Of My Heart“, erschienen am 15.09.2023 – akustisch genau abholen. Ihr neuestes Werk ist nach eigenen Angaben stark geprägt von den utopischen und dystopischen Zukunftsvisionen der Erfolgsserie. Im Interview erzählt sie seit wann sie Musik macht, welche Rolle die GEMA in ihrem Leben spielt und was sie ihren Hörerinnen und Hörern mit ihrer Musik gerne mitgeben möchte.

1.    Welche Art von Musik machst du und warum?

Feminist Fantasy Pop – um mir die Welt so zu manifestieren, wie sie mir gefällt. Auf meiner neuen EP gehe ich in eine etwas düsterere Richtung und kombiniere großen, bunten Pop sehr gern thematisch mit meinen etwas apokalyptischen Zukunftsgedanken und edgy sounds, die mir ein „bittersweet“ Feeling geben.

2. Seit wann machst du Musik?

Mein erster Song war ein Weihnachtssong in 2019 in Zusammenarbeit mit @junge_helden um auf die Organspendesituation aufmerksam zu machen. Als Kind habe ich lange Klavier gespielt, aber bin dann erstmal in Richtung Mode gegangen, um dann den Pop als allumfassendes Medium für mich zu entdecken.

3. Warum erachtest du eine Mitgliedschaft bei der GEMA für sinnvoll bzw. was sind für dich persönlich die Vorteile?

Meine Ideen werden festgehalten und geschützt. Die Musikindustrie ist eh schon so schwammig, da ist es umso wichtiger, dass es Institutionen wie die GEMA gibt, die unsere Rechte als Musikerinnen und Musiker sowie Urheberinnen und Urheber vertritt.

4. Welche Geschichte möchtest du mit deiner Musik erzählen?

Ich verwandle meine bittersüßen Zukunftsfantasien in höchst hypnotische Feminist Fantasy Pop Songs – mit Retro Futurism Sound. Mich interessieren neue Geschichten und spekulative „Was wäre wenn”- Zukunftsszenarien. Darum liebe ich Black Mirror auch so. Meist kommt das auch aus dem Wunsch heraus, sich selbst zu heilen oder zu trösten. Und auch irgendwie Trost in Tragödien zu finden. Was würde passieren, wenn man sich klonen kann, um nicht selbst Herzschmerz zu spüren? Dieses Szenario hat „Replica of my heart” inspiriert. Was wäre, wenn jemand einen abusiven Typen vor dem Femizid verlassen hätte? Darum geht es in „Please Wear Pink To My Funeral”. Wie kann Liebe in Zeiten der Apokalypse aussehen und welche Kraft hat sie, wie z.B. bei Filmen „Interstellar” oder „Cloud Atlas”?