Deutscher Musikmarkt mit leichtem Wachstum
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Der Musikmarkt wächst insgesamt um 2,9 %. Der Umsatz mit physischen Tonträgern liegt mit 52,5 % nur noch knapp vor den digitalen Musikverkäufen (47,5 %).
Der deutsche Musikmarkt stellt eine Besonderheit dar: Hier wird tatsächlich noch sehr viel Musik auf physischen Tonträgern wie CDs gekauft. Im gesamten Jahr 2016 machten CDs laut Bundesverband der Musikindustrie rund 54 Prozent der Umsätze aus. In der Bilanz der GEMA, die 2016 ertragsseitig erstmals auf über 1 Milliarde Euro kam, verzeichnete der Bereich der Tonträger immer noch Erträge von über 100 Mio. Euro, bei einem nur leichten Rückgang um rund 5 Prozent.
Nun hat der Bundesverband der Musikindustrie neue Zahlen zum ersten Halbjahr des Jahres 2017 vorgelegt. Insgesamt sind die Einnahmen aus den Verkäufen von CDs, Schallplatten, Downloads und aus der Nutzung von Streamingdiensten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um insgesamt 2,9 Prozent gewachsen. Die Branche setzte im ersten Halbjahr 2017 rund 740 Millionen Euro um, gut 20 Millionen Euro mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.
Dennoch zeigt sich, dass die CD wegen des seit Jahren anhalten Trends zu mehr digitaler Musiknutzung weiter an Boden verliert. Mit 44,7 Prozent Marktanteil bleibt sie zwar noch stärkstes Format, dahinter aber hat das Audio-Streaming seinen Umsatzanteil als inzwischen zweitgrößtes Segment weiter ausbauen können: 34,7 Prozent ihres Umsatzes haben die Tonträgerhersteller durch Erlöse aus Premium-Abonnements und werbefinanzierten Zugängen von beispielsweise Spotify, Deezer, Apple Music, Amazon Unlimited oder Napster generiert. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2016 (24,4 %) bedeutet das eine Steigerung um 10,3 Prozentpunkte.
Downloads kommen auf einen Umsatzanteil von noch 11 Prozent, Vinyl wächst weiter auf einen Marktanteil von 5 Prozent. Unter dem Strich beschert die Aufwärtskurve des Audio-Streaming dem Digitalgeschäft (also Erlösen aus Streaming, Downloads et al.) ein Plus von 21,8 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2016. Die Marktaufteilung verändert damit erneut ihr Gesicht: 52,5 Prozent des Umsatzes werden noch mit physischen Tonträgern gemacht, während bereits 47,5 Prozent aus digitalen Musikverkäufen stammen.
Dr. Florian Drücke, BVMI-Geschäftsführer: „Im ersten Halbjahr 2017 zeichnet sich nun langsam auch in Deutschland ein Gleichgewicht zwischen physischem und digitalem Geschäft ab – bei einem guten Gesamtwachstum von 2,9 Prozent (…).“ Drücke richtet in diesem Zusammenhang, auch mit Blick auf die Bundestagswahlen, einen klaren Appell an die Politik: „Bei aller Begeisterung ist es angesichts des auch weiterhin immer wichtiger werdenden Digitalgeschäfts zwingend, die Refinanzierung der Brancheninvestitionen sicherzustellen. Hier sind wir in Deutschland, aber auch in Europa, noch längst nicht da, wo wir hinmüssen. Im Sinne eines nachhaltigen Wachstums in der Branche und einer weiterhin dynamisch wachsenden Kreativwirtschaft müssen Investitionen geschützt und die Rechteinhaber durch Rechtssicherheit im digitalen Raum gestärkt werden.“
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