26. April 2024

KI Musikmonitoring auf Festivals: Die GEMA Box ist live dabei!

Kann Künstliche Intelligenz live gespielte Songs identifizieren und daraus Setlists generieren? Das hat die GEMA im Jahr 2023 auf über 25 Festivals in Deutschland getestet. Das Ergebnis: 98 Prozent der Songs konnte die KI bereits erkennen.

Klar, wenn die Musik gestreamt wird oder vom Plattenspieler kommt, drückt man auf Play und die „saubere“ Version eines Songs wird abgespielt. Da ist es einfach zu erkennen, um welches Stück es sich handelt, was wiederum eine automatische Erkennung der Musik leicht macht.

Komplizierter wird es bei Live-Musik. Das live gespielte Werk wird immer etwas anders wiedergegeben als die Originalaufnahme eines Tonträgers. Applaus, das Gitarren-Solo und auch die Zwischenrufe des Publikums machen jeden Track besonders und einzigartig – aber eben auch schwerer zu erkennen.

Hier setzt unser Projekt mit einem externen Partner an, der mithilfe eines Monitoring-Systems und einer dort eingesetzten KI-Technologie aus dem Audiosignal eines Konzerts eine vollständige Setlist produziert. Schnell und vollständig stehen der GEMA damit alle notwendigen Daten des gespielten Konzerts zu Verfügung.

2022 wurde bereits erfolgreich die Funktionsweise und die Zuverlässigkeit des Systems mit historischen Daten ausgewählter Konzerte verprobt. Die positive Erkennungsquote des Monitoring-Systems der gespielten Werke lag in diesem Test bei über 95 Prozent.

Der nächste Schritt des Projekts konnte folgen.

2023 kam das Monitoring-System in einem erweiterten praktischen Test auf über 25 Festivals in Deutschland zum Einsatz. Darunter befanden sich so große Veranstaltungen, wie Rock am Ring, das Wacken Open Air und das PULS Open Air. Ziel war es unter anderem, Erfahrungen unter Realbedingungen und die Resonanz der Veranstalter zu sammeln.

Wir waren mitten im Bühnengeschehen dabei.

Die „GEMA Box“, wie der kleine schwarze Kasten hinter der Bühne mittlerweile genannt wird, wird direkt an die Technik angeschlossen und greift das Audiosignal dort ab, wo es entsteht.

Die ersten Ergebnisse waren durchaus positiv. Die Erkennungsquote der gespielten Werke im Livebetrieb lag bei 98 Prozent. Zudem erleichtert das digitale Monitoring den Einreichungsprozess deutlich für den jeweiligen Festival-Veranstalter.

Auch in diesem Jahr wird das Projekt intensiv weitergeführt und die GEMA Box wird bei noch mehr Festivals im Einsatz sein.