Die im Auftrag der GEMA durchgeführte „Music Impact Studie” liefert erstmals einen wissenschaftlich fundierten Nachweis: Hintergrundmusik steigert den Umsatz im Einzelhandel um durchschnittlich 8 Prozent und in der Gastronomie um durchschnittlich 5,4 Prozent. Die groß angelegte empirische Feldstudie, durchgeführt von einem internationalen Wissenschaftlerteam und führenden Marktforschungsinstituten wie Ipsos und GfK und dem Musiktechnologieunternehmen Audoo, markiert einen Meilenstein für die wirtschaftliche Bewertung von Musiknutzung im öffentlichen Raum.
Im Rahmen der Studie wurden über 200 Verkaufs- und Gastronomiestandorte bundesweit untersucht. Das Studiendesign umfasste eine Woche mit und eine Woche ohne Musik am Point of Sale, wobei Umsatz, Mitarbeitendenverhalten und weitere Einflussfaktoren erfasst wurden. Die Ergebnisse sind statistisch validiert und zeigen einen klaren kausalen Zusammenhang zwischen Hintergrundmusik und Umsatzsteigerung.
„In einer Zeit, in der Unternehmen, vom kleinen Blumenladen bis zum Supermarkt, der Eckkneipe oder dem Restaurant, mit sinkenden Umsätzen und zunehmend preissensiblen Kundinnen und Kunden zu kämpfen haben, zeigt die Studie eindrucksvoll, welchen wirtschaftlichen Mehrwert Musik schaffen kann,” sagt Johannes Everding, Direktor Geschäftsentwicklung bei der GEMA. „Sie belegt, dass sich die Investition in Hintergrundmusik für Gastronomiebetriebe und Händlerinnen und Händler vielfach auszahlt – durch spürbare Umsatzsteigerungen und ein deutlich verbessertes Kundenerlebnis.”
Macht ein Unternehmen im Einzelhandel mit einem Jahresumsatz zwischen 100.000 und 500.000 Euro rund 8 Prozent mehr Umsatz, bedeutet dies einen zusätzlichen Erlös von 8.000 bis 40.000 Euro. In der Gastronomie wären dies, bei vergleichbaren Umsatzgrößen, bis zu 27.000 Euro zusätzlich jährlich. Neben den Erkenntnissen zum umsatzsteigernden Effekt von Musik lieferte die Untersuchung weitere zentrale Erkenntnisse:
- Musikauswahl: Pop- und Chart-Musik sind die meistgenutzten Genres, mit fast 60 Prozent, gefolgt von Rock-und Schlagermusik. Radio und Streaming sind die wichtigsten Quellen für Hintergrundmusik. 68 Prozent der Gastronomen orientieren sich bei der Musikauswahl am Kundengeschmack.
- Motivation und Mitarbeitendenbindung: Sowohl im Einzelhandel als auch in der Gastronomie berichten Unternehmen von dem stärksten internen Effekt der Musik auf die Motivation ihrer Mitarbeitenden. Musik stärkt außerdem die Bindung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterans Unternehmen.
- Kundenerlebnis: Beide Branchen sehen einen deutlich positiven Effekt auf die Stimmung der Kundschaft, während in der Gastronomie zusätzlich eine längere Verweildauer der Gäste festgestellt wird.
- Akzeptanz: 95 Prozent der Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger in der Gastronomie und 76 Prozent im Einzelhandel sehen Musik als festen Bestandteil ihres Betriebes an. Von den nicht Musik nutzenden Betrieben glauben 61 Prozent im Handel und 50 Prozent in der Gastronomie an einen positiven Einfluss auf den Umsatz.
Prof. Dr. Klemens Knöferle, führender Wissenschaftler im Bereich multisensorischer Konsumentenforschung und Berater der Studie, betont: „Diese Studie erweitert unser Verständnis von musikalischen Einflüssen erheblich und eröffnet neue Möglichkeiten für den gezielten Einsatz von Musik im Geschäftsumfeld.“
Über die Music Impact Studie
Die Music Impact Studie wurde von einem wissenschaftlichen Board internationaler Forscher unter Aufsicht von Prof. Dr. Chris Baumann (Macquarie University Sydney), Prof. Dr. Klemens Knöferle (BI Norwegian Business School Oslo) und Dr. Anne Michel (Agile Creation GmbH Zürich)
durchgeführt. Der Zusammenhang zwischen Musik und Umsatz wurde aus einer ganzheitlichen 360-Grad-Perspektive umfassend mit einem breiten Spektrum wissenschaftlicher Methoden untersucht. Der empirischen Feldstudie an Point of Sales gingen umfangreiche Literaturrecherchen, quantitative Befragungen und Experteninterviews voraus. Die empirischen Feldstudien fanden von September 2023 bis November 2024 statt, die Auswertungen wurden im April 2025 abgeschlossen. Die über 200 Unternehmen, die an der Studie teilnahmen, repräsentierten ein breites und vielfältiges Spektrum. Restaurants, Bars, Cafés, Imbisse, Kneipen, Bistros in der Gastronomie sowie Bekleidungs- und Schuhgeschäfte, Kioske, Elektronikfachhändler sowie Bau- und Gartencenter im Einzelhandel, um nur einige der vielen Kategorien aus beiden Branchen zu nennen.
„Dass Hintergrundmusik generell einen positiven Einfluss auf das Konsumverhalten hat, wurde schon in Studien bestätigt, jedoch fehlten bisher empirische Daten zum direkten Wert der Umsatzsteigerung. Die Music Impact Studie der GEMA schließt diese Forschungslücke", sagt Sonja Schönfeld, Projektleiterin der Music Impact Studie bei der GEMA.
Hintergrundinformationen zur Musik Impact Studie finden sie hier.