Ein breites Bündnis von Verbänden der Kultur- und Kreativwirtschaft hat das Ende Juli veröffentlichte Umsetzungspaket der Europäischen Kommission zur praktischen Anwendung des AI Acts scharf kritisiert.
Zu den erklärten Zielen des bereits 2024 verabschiedeten AI Acts gehört es, Transparenz in Bezug auf Trainingsinhalte zu schaffen und Kreative in die Lage zu versetzen, ihre Rechte auch im Kontext generativer KI durchzusetzen. Aus Sicht der beteiligten Verbände verfehlen die aktuellen Umsetzungsdokumente diese Zielsetzungen jedoch deutlich.
GEMA Justiziar Dr. Kai Welp schließt sich der Kritik ausdrücklich an:

„Die Anliegen der Kreativen wurden in diesem Stakeholder-Dialog von der Europäischen Kommission weitgehend ignoriert. Das Ziel des AI Acts, Transparenz zu schaffen, wurde nicht nur unterlaufen – der Anwendungsbereich wurde so stark verengt, dass viele wirtschaftlich relevante KI-Tools gar nicht erst erfasst werden dürften. Zudem fehlen jegliche wirksamen Anreize oder verbindliche Verpflichtungen für KI-Unternehmen, aktiv auf Kreative und ihre Partner zuzugehen, um eine Zustimmung zur Nutzung ihrer Werke einzuholen und sie im Rahmen von Lizenzvereinbarungen angemessen zu vergüten. Das Umsetzungspaket wird daher keinen Beitrag zur Entwicklung eines funktionierenden Lizenzmarkts für generative KI in Europa leisten – vielmehr ist das Gegenteil zu befürchten.“
Hier geht’s zur Website der CISAC, die dieses Erklärung gemeinsam mit Verbänden der Kultur- und Kreativwirtschaft unterstützt.