Jazzpianistin Aki Takase mit Albert-Mangelsdorff-Preis 2021 ausgezeichnet
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Aki Takase, geboren 1948 in Osaka/Japan, studierte Musik in Tokio und ist seit den 1980er-Jahren in der Berliner Szene verwurzelt. Ab 1978 gab sie Konzerte und machte Aufnahmen in den USA und in Japan mit Lester Bowie, Cecil McBee, Bob Moses, Joe Henderson, Joe Chambers, David Liebmann, John Zorn und anderen. 1981 gab sie ihr erstes europäisches Konzert beim Jazzfest Berlin. Zu Ihren Engagements und Projekten gehören das Berlin Contemporary Jazz Orchestra (Leitung: Alexander von Schlippenbach), zahlreiche Tourneen im Duo mit Maria Joao, die Gruppe Duo (mit Alex von Schlippenbach, David Murray, Han Bennink, Rudi Mahall, Louis Sclavis), das Projekt Fats Waller (mit Eugene Chadbourne, Nils Wogram, Rudi Mahall und Paul Lovens) sowie Projekte mit der Schriftstellerin Yoko Tawada und der Tänzerin Yui Kawaguchi. Seit 2018 ist sie unter anderem im Quintett Japanic (mit Daniel Erdmann, DJlllVibe, Johannes Fink, Dag Magnus Narvesen) sowie im Trio AUGE (mit Christian Weber, Michael Griener) aktiv. Aki Takase gilt als eine der vielseitigsten Musikerinnen, die sich immer wieder unterschiedlichen Genres widmet.
Aki Takase im GEMA Interview
Der Albert-Mangelsdorff-Preis
Zum 15. Mal hat die Deutsche Jazzunion im Jahr 2021 den Albert-Mangelsdorff-Preis an eine herausragende Persönlichkeit der deutschen Jazzszene vergeben. Mit dem Albert-Mangelsdorff-Preis werden seit 1994 Jazzmusikerinnen und -musiker prämiert, die sich durch hervorragende und kontinuierliche musikalische Leistungen sowie ihre bedeutende Rolle bei der Entwicklung des Jazz in Deutschland hervorheben. Der mit 15.000 Euro dotierte Preis wird seit 1993 im zweijährigen Turnus von der Deutschen Jazzunion verliehen und von der GEMA Stiftung, der GVL und dem Deutschen Komponistenverband gestiftet. Die Preisträgerin wird bis zur nächsten Preisvergabe und darüber hinaus auf nationaler und internationaler Ebene den Jazz in und aus Deutschland repräsentieren.
Bisherige Preisträgerinnen und Preisträger: Paul Lovens, Angelika Niescier, Achim Kaufmann, Nils Wogram, Peter Brötzmann, Eberhard Weber, Gunter Hampel, Ulrich Gumpert, Ulrike Haage, Wolfgang Schlüter, Heinz Sauer, Ernst-Ludwig Petrowsky, Peter Kowald, Alexander von Schlippenbach.
Zur Pressemeldung „Albert-Mangelsdorff-Preis 2021 geht an Aki Takase“
Auf die Begrüßung durch Nadin Deventer, die künstlerische Leiterin des Jazzfest Berlin, und Nikolaus Neuser folgten Videobotschaften der Stifter in Person von Enjott Schneider (GEMA Stiftung), Tilo Gerlach (GVL) und Bernd Wefelmeyer (Förderungs- und Hilfsfonds des Deutschen Komponistenverbands). Bevor die Trophäe von Manfred Schoof, dem Ehrenvorsitzenden der Deutschen Jazzunion und Vorsitzenden des Förderkreis Jazz, an Aki Takase überreicht wurde, sagte die Journalistin Maxi Broecking in ihrer sehr persönlichen Laudatio:
„Mit deinem Humor, deiner Neugier und Experimentierfreude, hast du dein Spiel vom Modern Jazz zur freien Form entwickelt. Niemand vermag es wie du, in geradezu atemloser Schnelligkeit – wie eine Collage der gesamten Jazzgeschichte – Zitate und Motive des Swing, Bebop und Stride virtuos in dein freies Spiel einzuweben, zu überlagern, zu fragmentieren und in eine neue Form zu bringen. Doch nicht nur dein Spiel ist frei, großzügig und einzigartig, du selbst bist es, liebe Aki. Und daher gratuliere ich Dir von Herzen und freue mich auf alles, was noch kommen wird.“
Unmittelbar nach der Preisverleihung begeisterte die Preisträgerin mit ihrer Band Aki Takase’s Japanic das Publikum in der ausverkauften Betonhalle im Silent Green in Berlin-Wedding mit einem fulminanten Konzert im Hauptprogramm des Jazzfest Berlin. Das Konzert wurde live von Arte Concert übetragen und ist weiterhin online abrufbar: