Der Radiokulturpreis der GEMA geht in diesem Jahr an Deutschlandfunk Kultur und SR 3 Saarlandwelle. Der Preis zeichnet Hörfunkwellen aus, die ihr Programm besonders lebendig und vielfältig gestalten und damit die Musikkultur fördern.
36 Millionen Menschen in Deutschland schalten täglich das Radio ein. Für sie gestalten 400 Hörfunkwellen informierende und unterhaltende Radioprogramme und prägen so die kulturelle Vielfalt der Hörfunklandschaft in Deutschland. Damit besondere Programme besondere Aufmerksamkeit erhalten, verleiht die GEMA seit fünf Jahren den Radiokulturpreis.
In diesem Jahr erhalten Deutschlandfunk Kultur in der Kategorie „Ernste Musik, Jazz sowie sonstige gehobene Vokal- und Instrumentalmusik“ und SR 3 Saarlandwelle in der Kategorie „Unterhaltungsmusik“ den Radiokulturpreis 2019.
Die Jury über Deutschlandfunk Kultur: „Deutschlandfunk Kultur zeichnet sich durch ein Kultur- und Musikprogramm aus, das in seiner Vielfalt einmalig ist. Das Programm des Senders spiegelt die Breite der deutschen Musikkultur wider: Größen der Ernsten Musik, Popmusik, Weltmusik und des Jazz prägen den Hörgenuss ebenso wie unbekannte Bands und sendereigene Mitschnitte von Sinfoniekonzerten. Deutschlandfunk Kultur brilliert darüber hinaus in der Radiolandschaft durch sein Engagement für die zeitgenössische Oper und überträgt regelmäßig aktuelle Aufführungen. Neben dem musikalischen Gehör schulen die Programmmacher auch den kulturpolitischen Blick ihrer Hörer. Die zahlreichen Wortbeiträge und Dossiers eröffnen neue Perspektiven auf Politik und Gesellschaft und befördern immer wieder Unbekanntes in den Alltag. Die Jury ist sich einig: dem sendereigenen Anspruch ‚das Feuilleton im Radio‘ zu sein, wird Deutschlandfunk Kultur in herausragender Weise gerecht.“
Dr. Hans Dieter Heimendahl, Programmchef von Deutschlandfunk Kultur, über die Auszeichnung: „Deutschlandfunk Kultur beleuchtet Kultur informativ, sinnlich und unterhaltend. Politik stellen wir in ihrem kulturellen und gesellschaftlichen Kontext vor: niveauvoll, aber nicht elitär; neugierig, weltoffen und vertiefend. In der Musik haben wir den Anspruch, im laufenden Programm, mit Konzerten, Mitschnitten, Interviews und Kritiken das ganze Bild zu zeigen. Ob Pop, sogenannte E-Musik, Jazz oder Weltmusik – Deutschlandfunk Kultur versteht sich dabei auch als Seismograph neuer Entwicklungen und fördert selbst mit Formaten wie ‚Debüt‘ oder ‚Ultraschall‘ vielversprechende Nachwuchstalente. Nicht nur im Musikjournalismus erwartet unsere wachsende Hörer- und Nutzerschaft auch in Zukunft erstklassigen Journalismus – on air und online. Als nationales Kulturradio freuen wir uns sehr über den Radiokulturpreis.“
Die Jury über SR 3 Saarlandwelle: „SR 3 Saarlandwelle steht für ein ausgesprochen eigenständiges, abwechslungsreiches Musikprogramm. Popmusik, Oldies und Chansons prägen die vielfältige Playlist ebenso wie ein saarländisches, regionales Repertoire. SR3 fördert insbesondere auch Musikwerke abseits des üblichen Mainstreams. Regelmäßig werden neue, auch deutschsprachige Musikveröffentlichungen präsentiert, Kreativschaffende und Autoren portraitiert und interviewt. Der Sender – mit einem hörbaren Einschlag auch an französischer Musikkultur – engagiert sich außerordentlich für Künstler und Musik aus der Region. Übertragungen von Festivals und Konzerten, Besprechungen und Hinweise auf neue Bands sowie Spezialsendungen mit Schwerpunkten wie Musical, Filmmusik und Chanson setzen Akzente im facettenreichen Programm der Hörfunkwelle. SR3 hat mit seiner anspruchsvoll kuratierten Programmkultur nach Jurymeinung den Radiokulturpreis 2019 mehr als verdient.“
Stefan Miller, Programmchef von SR 3 Saarlandwelle: „Wir freuen uns über diese Auszeichnung besonders, weil sie uns ermutigt, in einem Programm mit hoher Breitenwirkung auch musikalische Nischen zu besetzen. Das geht von der ältesten deutschsprachigen Chanson-Sendung bis zu Live-Konzerten mit Künstlern des jungen deutschen Pop oder Vertretern der regionalen Musikszene, vom Swing bis zu Singersongwritern. Der höchste Marktanteil in der ARD beweist, dass Programme, die sich dem Nachwuchs und den Nischen verschreiben, deswegen auf dem Markt nicht chancenlos sein müssen. Eine eigene Handschrift wird vielmehr vom Publikum belohnt.“