Studie: Musikstreaming in Deutschland
Music streaming in Germany
Revenue situation in the German music streaming market 2022
Music streaming is booming and dominating the music market today. But who actually earns from streaming and how much ultimately gets through to the music creators? A study commissioned by GEMA and carried out by the Goldmedia consulting and research group has now extensively examined this and other questions for the German music streaming market. The study is based on current market data, interviews with industry experts and an online survey among GEMA members. It offers a hitherto unique fact base for developments and challenges on the German market.
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Keine angemessene Vergütung beim Musikstreaming
Aus Sicht der GEMA belegt die Studie damit ein gravierendes Ungleichgewicht bei der Einnahmenverteilung: „Vor allem die Musikurheberinnen und -urheber stehen am Anfang der Wertschöpfungskette, aber am Ende der Einnahmenverteilung. Dies entspricht nicht den Prinzipien einer sozialen Marktwirtschaft, die Leistung belohnt und immer einen fairen Ausgleich zwischen allen Marktteilnehmenden anstrebt“, erklärt GEMA Vorstandsvorsitzender Harald Heker. Auch die im Rahmen der Studie befragten GEMA Mitglieder sehen ein Ungleichgewicht bei der Erlösverteilung. 89 Prozent gaben an, dass sie die Vergütung der Musikschaffenden aus dem Musikstreaming als nicht angemessen sehen.
Quelle: Goldmedia-Befragung im Auftrag der GEMA 2022, n=4.278; Basis: GEMA Mitglieder
Streaming-Wachstum auf dem Rücken der Musikschaffenden
Im Rahmen der Studie berechnete die Forschungsgruppe von Goldmedia die Nettoumsatzverteilung bei einem Standard-Einzelabonnement. Diese Abonnements werden üblicherweise zu einem Preis von 9,99 Euro pro Monat angeboten. Etwa zwei Drittel der Nutzenden streamen über kostenpflichtige Abos. Das Ergebnis: Rund 30 Prozent der Nettoumsätze bei einem Standard-Einzelabonnement verbleiben bei den Streaming-Diensten. Rund 55 Prozent werden an die Leistungsschutzrechtsseite (Musiklabels und Musiker/-innen) ausgeschüttet, 15 Prozent der Nettoumsätze erhält die Urheberrechtsseite (Komponist/-innen, Textdichter/-innen, Musikverlage).
Besonders auffallend: Mit zusammen 22,4 Prozent Anteil an den Nettoumsätzen erhalten die Musikschaffenden (Urheber/-innen und Musiker/-innen) deutlich weniger als die Streaming-Dienste oder Labels.
Quelle: Goldmedia-Analyse; Basis: monatliche Gebühren für ein Standard-Streaming-Abonnement nach MwSt.; Rundungsdifferenzen möglich